Schulkind mit überdurchschnittlich hoher Begabung und "geschwistersorgenkind"

Schulkind mit überdurchschnittlich hoher Begabung und "geschwistersorgenkind"

hi mamis,

lange war ich nicht hier, es war und ist bei uns einfach nur turbulent, wofür beide kinder schon mehr oder weniger freiwillig für sorgen.

nun zu meiner eigentlichen frage.
gibt es hier noch andere eltern, mit einem schulkind, welches vermutlich überdurchschnittlich  begabt ist und / oder einem geschwisterkind, welches im gegensatz dazu sehr langsam ist und/oder ein direktes oder indirektes handicap hat?

ich stell uns einfach mal in kurzform vor denke ich.
wir, das sind mein mann und ich mit unseren beiden söhnen, torben und jared.
torben wird ende des jahres 7 und ist im august zur schule gekommen.
er scheint überdurchschnittlich hoch begabt zu sein, ohne hochbegabt zu sein.
er begreift extrem schnell und wenn er etwas nicht begreift, dann interessiert es ihn noch nicht wirklich.
zur einschulung konnte er schon rechnen, plus und munis eben, aber OHNE beschränkung, selbst im 100 ter bereich rechnet er, seit 2 wochen übt er sich im mal nehmen und versucht, das ein mal eins zu lernen, alles aus eigenem antrieb.
lesen kann er eigentlich auch, nur fehlt ihm die übung, weil er bisher nicht wirklich lust dazu hatte, was für uns aber o.k. war, wir fördern das, was er uns gibt und greifen der schule wenn möglich nicht vor.
aber heute hat er ein buch in die finger bekommen, was ihn interessiert und nun übt er wie ein bessesener das lesen, alleine heute über eine 1 std mit unterbrechung.
bekommt er kein input, wird es schwierig und auch sport und bewegung hilft da nicht wirklich, er will lernen und begreifen.

unser "sorgenkind" ist unser jared.
er ist gerade 3 geworden und hat seit geburt einen nystakmus, der aber erst mit 18 monaten diagnostiziert wurde.
die letzten 2,5 jahre haben wir eine odysee von einem facharzt zum nächsten hinter uns, waren beim ostheopathen - was wirklich geholfen hat, weil der nystakmus nicht sein einziges problem war - beim orthopäden, in hamburg in der augenklinik, beim mrt, etc.
jared ist ein fröhlicher, frecher kleiner junge, der jeden um den finger wickeln kann, alleine durch einen blick, aber er braucht für alles seine zeit, um nicht zu sagen, sehr lange, bis er sich für etwas begeistern kann und etwas gelernt hat, dabei ist er extrem genau in allem, was er tut.
dazu ist er sehr anhänglich und auf uns als seine familie fixiert, was es sehr schwer macht, in absehbarer zeit stundenweise eine betreuung zu organisieren, weil er nirgendwo bleibt ohne uns, was aber nötig wird, weil ich alle 14 tage zu forbildungen und dienstbesprechungen muß und keiner da ist, der sich sonst kümmern kann.
dazu kommt, das er eine kopfschiefhaltung hat und mit dem kopf wackelt, wenn er verunsichert ist.
dazu kommt, das er null interesse hat, trocken zu werden, er liebt seine windel.

ich arbeite seit neuestem wieder, aber nur stundenweise im sozialdienst in einem kh, kümmere mich um meine ma und mein mann ist im schichtdienst tätig, hat aber einen sehr engen bezug zu beiden kindern.
gibt es hier noch andere mamis, in einer ähnlichen situation, mit der man sich austauschen kann?

ich bin über nahezu alles dankbar.

viele grüße

noroelle
 

Re: Schulkind mit überdurchschnittlich hoher Begabung und "geschwistersorgenkind"

Hallo noroelle.

Leider kann ich dir da auch keinen Rat geben.
Meine Kinder sind erst 4 und 5 Wochen alt.
Das klingt nach einer sehr harten Zeit.
Ich bin zum ersten total erstaunt, was dein großer schon kann. Das ist der wahnsinn.
Das der Kleine so hinter her ist mit allem tut mir leid.
Das mit dem Trocken werden, kenn ich aber zu gut.
Leon wurde auch erst mit 3 Jahren trocken. Er hatte allerdings angst vorm Töpfchen und vor der Toilette.
Ihn haben wir im Urlaub trocken gekriegt letztes Jahr. Wir setzten ihn auf die Toilette und zeigten, das es gar nicht schlimm ist. Und siehe da, es klappte tagsüber wunderbar. es ging selten was daneben. Kurz darauf wurde er auch nachts trocken :)

Wünsche dir weiterhin die Geduld für die weitere Zeit..

 
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Re: Schulkind mit überdurchschnittlich hoher Begabung und "geschwistersorgenkind"

hi angel,

leicht ist es oft nicht, das gebe ich zu, aber wir haben uns irgendwie daran gewöhnt, zumindest wird es nie langweilig bei uns.
aber ich denke, das liegt auch daran, das meine jungs sowas wie geschwisterrivalität eigentlich gar nicht kenne, die halten zusammen wie pech und schwefel, wenn es drauf ankommt, obwohl sie ja 3 jahre 8 monate und 2 tage auseinander sind.
mein großer macht mir selbst manchmal irgendwie angst, weil er für sein alter irgendwie viel zu weit ist.
letzte woche mußte ich ihn z.b. aufklären, also was die innere anatomie von mann und frau betrifft und das er, wenn er in 3-5 jahren nackt mit einem mädchen kuschelt eben auch ein baby machen kann.
wir haben das mit einem aufklärungsbuch für kinder ab 4 jahren versucht, aber als zur "mechanik" des baby machens kam, meinte er, das das ihm das zu ekelig ist und so haben wir uns auf die anatomie und das wesentliche beschränkt, worüber ich auch nicht traurig bin, wenn ich ehrlich sein soll.
sowas ist dann irgendwie unheimlich, wenn man mitbekommt, das alle anderen in seinem alter noch nicht soweit sind.
oder heute habe ichihn noch was in die schule nachbringen müssen und habe gesehen, das er als einzigster aus der ersten klasse sein schreibheft auf dem tisch hatte und seine klassenkameraden meinten, das mein großer ja schon schreiben kann und darf im unterricht, die anderen kinder aus der ersten klasse aber noch nicht soweit sind.
er ist so ehrgeizig dabei und übt, wo es nur geht, gerade rechnen, aber eben auch lesen und schreiben, das ist nicht immer schön, weil der grad zwischen fördern, überfordern und der schule vorgreifen immer schmaler wird .
im krassen gegensatz dazu steht dann der kleine, der für alles länger braucht und man vergißt das oft und dann ist die geduld bei einem selbst nicht immer da, weil man ja irgendwie "erfolgsverwöhnt" ist.
aber bisher kriegen wir das hin, nur es zerrt an den nerven, zumal wir ja mit dem kleinen auch immer wieder was wegen seiner augen haben und nach wie vor gegen windmühlen ankämpfen.
derzeit kümmere ich mich gerade darum, ob meinem kleinen eine reittherapie helfen kann, die wir aber wohl alleine finanzieren müssen, weil die ärzte ja nicht mal normale kg für erforderlich halten, diese aber nötig wird bzw ist und eine normale kg uns ohne verordnung nicht aufnimmt.
mein kleiner hat auch angst vor dem töpfchen und dem klo, egal, was wir machen und wir geben ihm jetzt einfach noch zeit, er ist derzeit einfach noch nicht so weit.
er hat ja auch wieder den schnuller für sich entdeckt, warum wissen wir nicht, aber er braucht ihn wieder, wenn er müde oder traurig ist und ich erzähle derzeit sehr viel von der schnullerfee, die ihm ein geschenk bringt, wenn er seine schnuller wegschenkt.
immerhin, seit 2 tagen liegen 3 schnuller auf seiner fensterbank ohne das sie noch beachtung gefunden hätten, übermorgen räume ich sie weg, wenn er sie bis dahin nicht doch wieder braucht und er bekommt ein kleines geschenk dafür.

ein schlaues kind ist was schönes, aber ein kind, was dir die welt erklärt, in seinen worten aber folgerichtig, ohne das ihr je darüber gesprochen habt ist nicht immer ein segen.
aber wir geben bei beiden kindern unser bestes, mehr können wir nicht machen und hoffen, das alles gut wird und gut ist, so wie wir es eben umsetzen.

ganz liebe grüße

noroelle